Pädagogisches Konzept

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Pädagogisches Konzept (Stand Dezember 2021)
Schutzkonzept (Stand September 2023)

Ein Kinderladen bzw. eine Elterninitiative setzt sich bewusst vom regulären Konzept städtischer Kindergärten ab bzw. interpretiert dieses freier. Der Begriff „Kinderladen“ rührt daher, dass in den Anfangszeiten oft alte leer stehende Läden die neue Heimat dieser Elterninitiativen wurden.

Unser Kinderladen Zabo-Racker wurde 1994 von engagierten Eltern ins Leben gerufen, die aktiver das pädagogische Geschehen mitgestalten wollten. Sie suchten aktiv Mitstreiter, Räumlichkeiten und fanden zunächst in Theresa eine engagierte Erzieherin, mit der sie gemeinsam durch Gespräche und viel Ausprobieren das heutige pädagogische Konzept entwickelten. Später kamen Reinhart, Sabine und Anke sowie wechselnde PraktikantInnen dazu. Verschiedene Ideen standen und stehen dabei bei den Eltern im Vordergrund, z.B. „Spiel vs. Leistungsdruck“ und freie Entfaltung der Kinder im Spiel sowie soziales Lernen im Umgang mit der Gruppe.

Heute sind unsere Zabo-Racker eine Gruppe von bis zu 20 Kindern im Alter von knapp 3 Jahren bis zum Schuleinritt, die von mindestens zwei staatlich geprüften Erzieherinnen und weiteren PraktikantInnen betreut werden. Grundlage ist nach wie vor die enge Zusammenarbeit zwischen Eltern und ErzieherInnen und ein enger Kontakt der Eltern untereinander. So unterstützen wir Eltern die ErzieherInnen durch diverse organisatorische Dienste und es wird täglich frisch, biologisch und vollwertig von den Eltern selbst gekocht.

Das soziale Miteinander ist die Grundidee des Kinderladens: Unsere Kinder lernen innerhalb der Gruppe, ihren eigenen Standpunkt zu festigen und Konflikte gewaltfrei auszutragen. Im Umgang mit der Gruppe und durch kompetente Unterstützung durch die ErzieherInnen entwickeln sie wichtige Fähigkeiten und Kompetenzen, wie Selbstwirksamkeit, Selbstwertgefühl und Resilienz (Widerstandsfähigkeit). Im täglichen Sitzkreis üben die Kinder vor anderen zu sprechen und sich gegenseitig zuzuhören. Sie lernen miteinander, ihre Gefühle zu benennen und gegebenenfalls auch zu regulieren. In der Gruppe unterstützen ältere Kinder die Jüngeren z.B. beim Anziehen und nehmen sie bei Ausflügen an der Hand. Entwicklung von Selbständigkeit und sozialer Verantwortung werden dadurch zur alltäglichen Selbstverständlichkeit. Im Kleingruppen-Angebot werden sowohl die ganz Kleinen als auch unsere Vorschulkinder jeweils altersgerecht und individuell gefördert. Beispielsweise verbringen die Vorschulkinder einmal wöchentlich einen Tag im Wald mit unserem Sozialpädagogen Reinhart.

Wichtig ist uns zudem ein offener und wertschätzender Umgang miteinander in Bezug auf verschiedene Weltanschauungen und Religionen und auf Kinder mit speziellem Förderbedarf. So nehmen wir gerne auch Kinder mit Entwicklungsverzögerungen, Behinderungen oder Hochbegabung in unseren Kreis mit auf (integrativer Platz). Durch die ErzieherInnen ist eine individuelle Betreuung und Förderung gewährleistet.

Eine weitere wichtige Säule im Konzept sind die täglichen Ausflüge in die Umgebung. Bei Wind und Wetter werden der Stadtteil erkundet, Ausflüge zu Spielplätzen, zum Markt, in den Wald, in unserem Naturgarten am Metthingweiher gemacht und kulturelle Einrichtungen besucht.

In allen genannten Bereichen üben die ErzieherInnen eine Vorbildfunktion aus. Sie gestalten eine liebevolle, strukturierte Atmosphäre, in der sich die Kinder eigenständig ausprobieren können und in verschiedenen Bereichen entdeckend lernen können.

Im Tagesgeschehen kommt auch das musische Angebot nicht zu kurz: Wir singen, tanzen, turnen und musizieren miteinander. Dafür haben wir den „Felix“ bekommen, einen Auszeichnung für Kindergärten, in denen täglich gesungen wird und für die Musik eine besondere Rolle spielt. Ebenso wichtig ist auch die freie Spielzeit, für die die Kinder morgens und nachmittags ausreichend Zeit haben. Der nachhaltige Umgang mit der Natur wird den Kindern im Kinderladen-Alltag näher gebracht. Hierfür sind die Zabo-Racker vom Vogelschutzbund 2016 als „Ökokids“ ausgezeichnet worden. Unsere Mahlzeiten (Frühstück und Mittagessen) nehmen wir gemeinsam ein.

Unser besonderes Augenmerk richten wir auf die sorgsame Gestaltung von Übergängen: Zum einen von Zuhause oder der Krippe zum Kinderladen als auch vom Kinderladen hin zur Schule. Die Kleinen bekommen genug Zeit, bei uns anzukommen. Sie können schon ab Mai zum „Schnuppern“ kommen und wenn es richtig los geht, bestimmen Eltern und ErzieherInnen gemeinsam, wie die Eingewöhnung gestaltet werden soll. Den Vorschulkindern wird ein reichhaltiges Angebot gemacht, um wichtige Vorläuferfähigkeiten aufzubauen. Hier stehen die Zabo-Racker auch in enger Kooperation mit der Grundschule in Zerzabelshof, sowie mit anderen pädagogischen Einrichtungen und unserem Dachverband SOKE.

In allen genannten Bereichen üben die ErzieherInnen eine Vorbildfunktion aus. Sie gestalten eine liebevolle, strukturierte Atmosphäre, in der sich die Kinder eigenständig ausprobieren können und in verschiedenen Bereichen entdeckend lernen können.

Grundlagen in Kürze:

  • aktive Elternmitarbeit
  • soziales Miteinander zur Stärkung von Selbstwertgefühl, Selbstwirksamkeit und Resilienz
  • Weltoffenheit, offen für besondere Kinder (mit speziellem Förderbedarf)
  • Lebensweltbezug durch tägliche Ausflüge in die Umgebung (bei jedem Wetter) sowie wöchentlicher Ausflugstag
  • gemeinsames von den Eltern zubereitetes biologisches, vollwertiges Essen
  • Erziehung zur Nachhaltigkeit, wöchentlicher Waldtag für die Vorschulkinder
  • Platz und Zeit zur freien Entfaltung
  • viele musische Angebote (singen, tanzen, turnen…)
  • bewusstes Gegenmodell zum Leistungsdruck der Schule
  • aktive Gestaltung von Übergängen